Lock-Down 2.0 – Sorry, so nicht.
Ab Montag müssen in fast allen Bundesländern neben anderen Branchen auch Tattoo-Studios schließen. Wie schon angekündigt werden wir vom Into The Light dagegen vorgehen.
Wir haben eine bundesweite Aktion gestartet und reichen in allen betroffenen Bundesländern sog. Normenkontrollanträge im Eilverfahren ein. Montag werden diese bei den jeweiligen Oberverwaltungsgerichten auf dem Tisch liegen.
Wir sind keine Alu-Hüte
Bitte versteht uns nicht falsch: Wir sind keine Corona-Leugner oder Alu-Hüte. Wir haben vollstes Verständnis für Menschen, die selbst zu Risikogruppen gehören oder jemanden im unmittelbaren Umfeld haben. Und wir sind bereit, alles Erforderliche auf uns zu nehmen, um diese Menschen zu schützen.
Gegen Verschwendung von Steuergeldern
Die aktuell beschlossenen Maßnahmen gehen aus unserer Sicht jedoch komplett in die falsche Richtung. Es werden Betriebe geschlossen, von denen schlicht kein nennenswertes Verbreitungsrisiko ausgeht und versucht, mit Steuergeldern über Wasser zu halten, die uns auf lange Sicht noch schmerzlich fehlen werden.
Denn: Bis ein wirksamer Impfstoff verfügbar sein wird (wenn überhaupt), vergeht sicher noch ein Jahr. Und wir werden noch weitere Infektionswellen erleben.
Tattoo-Studios sind keine Schmuddelbuden!
Besonders ärgerlich für uns ist an den aktuellen Verordnungen, dass man Tattoo- und Piercing-Studios offensichtlich immer noch für Schmuddelbuden und Brutstätten von Infektionen hält, während man den Wühltisch beim Textil-Discounter als Keimfreie Zone betrachtet.
Tattoo-Studios arbeiten sauberer, als vom RKI gefordert
Wir haben in unserer Klage gegen die Verordnungen die Hygienebestimmungen für Tattoo- und Piercing-Studios mit den Anforderungen des Robert Koch Institutes für medizinisches Personal im Umgang mit Corona-Patienten gegenübergestellt. Wir können so zweifelsfrei belegen, dass wir die Anforderungen des RKI sogar übererfüllen!
Das bedeutet im Klartext: Mit unserem hygienischen Standard können wir sogar akute Corona-Patienten tätowieren und würden lauf RKI nicht als relevante Kontaktpersonen gelten.
Natürlich tätowieren wir niemanden mit einer aktuellen Virus-Infektion. Das haben wir auch schon vor Corona nicht gemacht. Vor diesem Hintergrund macht es jedoch absolut keinen Sinn, Tattoo-Studios zu schließen und an den Steuertropf zu hängen, während andere Betriebe mit deutlich schlechterem Hygienestandard und Infektionsrisiko geöffnet bleiben.
Wir hoffen, schon sehr bald wieder für euch da zu sein!
Normalerweise werden Eilanträge, wie wir sie einreichen, binnen einer Woche bearbeitet. Das hängt jedoch auch davon ab, wie viele Anträge bei den OVGs eingehen und wie dringlich diese jeweils sind. Wir hoffen aber, euch Ende kommender Woche schon mehr sagen zu können.
Daher lassen wir eure Termine im November zunächst einmal einfach stehen. Sobald eine Entscheidung des OVG Stuttgart vorliegt, melden wir uns wieder bei euch.
Größtes Risiko bislang: private Feiern
Die alten Römer haben es schon gewusst: Brot und Spiele! Man kann den Menschen auf Dauer nicht verbieten, ihr Brot zu verdienen und zu feiern. Das gibt nur Krawall. Daher unterstützen wir jede Initiative, Einrichtungen wie Restaurants, Cafés, Clubs, Fitness-Studios etc. geöffnet zu halten. Dort gibt es wenigstens die Möglichkeit, grundlegende Hygienestandards zu etablieren.
Ohne solche Einrichtungen werden die Menschen sich weiterhin treffen, privat, unkontrolliert, alkoholisiert und entsprechend unvernünftig.
Macht mit! Jeder kann was tun!
Unser Apell an euch: Statt euren Frust privat, im Geheimen mit Alkohol zu ertränken, steckt eure Energie lieber in Kampagnen und Aktionen, eure Lieblingsorte geöffnet zu halten. Helft mit, Hygienekonzepte zu entwickeln, ggf. Klagen einzureichen. Und tretet bitte jedem in den Arsch, der sein scheiß Mund-Nasen-Schutz auf Halbmast trägt und sind auch sonst nicht an die Regeln hält. Virus hin oder her: Genau solches Verhalten treibt eure Bar, euer Fitness-Studio, eure Kletterhalle, euer Lieblings-Restaurant in den Ruin.